Von 21. bis 26. Juli 2025 fand in Schweden der weltgrößte Orientierungslauf-Bewerb O-Ringen statt. Dieses Jahr mit einer Beteiligung von 10.700 Teilnehmern aus der aller Welt. Der OLC Union Viktring war mit zwei Startern vertreten: Rafael (H21) und Günther (H70 Kurz) Dobnik.

O-Ringen besteht aus fünf Etappen, zweimal Mitteldistanz (E 2 und 3) und dreimal Langdistanz (E 1, 4 und 5). 2025 war die Stadt Jönköping an der Südspitze des Vättern-Sees im südschwedischen Småland das Wettkampfzentrum. Die Etappen fanden auf drei verschiedenen Karten in der Umgebung von Jönköping statt.

Ausblick auf den Vättern-See, Schwedens zweitgrößten See

Die Anreise von unserem Hotel in Jönköping zu den fünf Etappen unternahmen wir mit dem eigenen Auto. Mit den öffentlichen Bussen und Zügen des ÖPNV wären die Wettkämpfe allerdings besser erreichbar gewesen. Die Parkplätze lagen nämlich 2 Kilometer von den drei verschiedenen Zielarenas entfernt. Hin und zurück ergab das 4 Kilometer, und zusammen mit dem Weg zum Start, der zwischen 1,2 und 2,7 Kilometer lang war, legte man bei den beiden Mitteldistanzetappen mehr Meter dafür als auf der OL-Bahn im Wald selbst zurück. Übrigens gab es pro Etappe nicht nur einen einzigen Start, sondern die tausenden Teilnehmer wurden je nach Laufkategorie zu 9 verschiedenen Startpunkten geleitet. Das Ziel war dann allerdings für alle am gleichen Ort, nämlich inmitten riesiger, unüberschaubarer und doch nur temporär aufgebauter Arenas mitten im Nirgendwo, in denen es zuging wie auf einem Zeltfest. Zusätzlich zu den drei verschiedenen Zielarenas gab es die ganze Woche lang ein zentrales Wettkampfzentrum (O-Ringen Torget) in einer ebenfalls riesigen Veranstaltungshalle inklusive Campingplatz am Stadtrand von Jönköping.

 

Am Weg zum O-Ringen Torget

 

Während diese Fakten äußerst imposant klingen mögen, ließ das Kernelement einer Orientierungslauf-Veranstaltung, nämlich die OL-Karten und -Bahnen zu wünschen übrig. Besonders die Wahl der Laufgebiete empfand ich als sehr schlecht getroffen. Aus meinen langen Trainingsaufenthalten in Südschweden weiß ich, dass Småland wesentlich schönere Wälder zu bieten hat als jene, die für O-Ringen 2025 herangezogen wurden.

Etappe 1 – Arena Odensjö

Auf der Karte gab es viele Grünflächen, die in der Natur einer wirklich schlechten Belaufbarkeit „quer durch das Gemüse“ entsprachen. Besonders der Abschnitt von Posten 6 bis 9 hat mir deshalb nicht gefallen. Im Bereich von Posten 4 konnte ich das Gelände nicht mit der Karte abgleichen. Insgesamt hat die erste Etappe aufgrund der schlechten Belaufbarkeit keinen Spaß gemacht.

Etappe 2 – Arena Odensjö

Dieselbe Karte wie bei Etappe 1 bedeutete genauso viel Grün. Außerdem konnte ich die Karte in einigen Bereichen nicht ins Gelände projizieren. Die braunen Höhenkonturen passten einfach nicht zu dem was ich im Wald sah. Deshalb habe ich P9 sehr lange gesucht.

Etappe 3 – Arena Tenhult

Besseres Gelände als bei den ersten beiden Etappen mit mehr offenem Wald. Allerdings war die Streckenführung nicht attraktiv, da 4 von 16 Posten mitten in Grünflächen platziert waren. Am schönsten war die erste Streckenhälfte (exklusive P6).

 

Zieleinlauf. Für jeden der 9 Starts gab es eine eigene Spur.

Etappe 4 – Arena Månsarp

Dieses Gelände gefiel mir am besten, da es jenem rund um Eksjö ähnelte, mit dem ich bestens vertraut bin. Zudem hatte meine späte Startzeit den großen Vorteil, dass ich die Spuren der vor mir gestarteten Läufer nutzen konnte. Zum Glück blieb das Wetter während des gesamten Rennens einigermaßen stabil. Bis auf ein wenig Regen und Donnergrollen im Hintergrund.

 

Der Boden rund um die Arena Månsarp war sandig.

Etappe 5 – Arena Månsarp

Einfaches Orientieren, aber läuferisch sehr fordernd war der Abschluss. Die Strecke umfasste drei Posten auf einem steilen Hügel (Taberg), auf dem der Kompass durch das eisenhaltige Gestein nicht ordentlich funktionierte. Von P4 bis P5 musste der Hügel überquert werden, aber die direkte Linie führte durch ein Sperrgebiet. Vom Streckencharakter her entsprach Etappe 5 einem Geländelauf.

Resümee

Von meinen bisherigen drei O-Ringen-Teilnahmen (2012, 2015, 2025) war O-Ringen 2025 in Jönköping eindeutig die schlechteste Veranstaltung. Die Kartenauswahl war sehr dürftig, insbesondere für die ersten beiden Etappen, bei denen große Teile der Karte grün waren. Der Parkplatz, für den man 1000 SEK (für die ganze Woche) bezahlen musste, war bei 4 von 5 Etappen unglaublich weit von der Arena entfernt (> 2 km). Ähnlich verhielt es sich mit den Starts. Kombiniert mit meinem Resultat (144 von 178 in H21) war ich sehr enttäuscht von der diesjährigen O-Ringen-Woche in Jönköping.

Günther klassierte sich auf dem 39. Rang von 94 Teilnehmern in H70 Kurz.

Alle Ergebnisse des O-Ringen 2025: https://eventor.orientering.se/Events/ResultList?eventId=44022&eventRaceId=45611&overallResults=True&culture=en-GB